Gedichte

da hast du den kakao

wild, frei, unbändig
wie pferde in der prärie
keine Zäune, nur deine eigenen grenzen
aber nicht dein kopf spricht recht
sondern dein körper dein ich deine wurzel
das alles ist mehr als du
alles ist verbunden

trust
vertraue
alles fließt wenn du es lässt
vertraue, dass es für dich ist
für dich
und für das universum
deine kraft spricht
sie reicht
sie lebt
sie ist perfekt

sie schenkt dir das leben
nimm sie an und tanze
frei durch die prärie

treibsand

du bist getrieben
einflüsse von außen formen dich
doch du fragst dich
wo bin denn ich
verloren im treibsand
ruderst aber kommst nicht raus
versunken im treibsand

was ist wenn der treibsand
dein leben ist
und jedes einzelne korn
ein kleiner teil
die körner zusammen
was tolles sind
und du nur das ganze nicht siehst
ruderst weiter und kommst nicht raus

es sind zu viele körner die dich umgeben
es macht dich wahnsinnig
du bist orientierungslos
aber du entschließt dich
du nimmst das ruder und steuerst
durch den sand

du siehst zwar immer noch nichts
aber du steuerst
und das ist macht
der sand um dich
reibt sich an deiner form
du verschmilzt mit dem sand
der sich anschmiegt
du bewegst dich weg von dem sand
der dich verletzt
deine form bekommt löcher aber
der sand zerstört sie nicht
du bist eins mit dem sand
sowie der sand mit dir
du selbst bist das steuer
durch den treibsand

stark und nichtig

manchmal fühle ich mich stark und wichtig
manchmal klein und nichtig

wie tag und nacht zusammengehört
fühlt sich mein kopf auseinander gezerrt
die übergänge gar nicht klar
nord, süd, äquatornah,
mal länger mal kürzer
die dämmerung, das morgengrauen

das leben fängt die große welt ein
und spuckt sie wieder aus
heraus kommt chaos und wir leben darin
verwirrt, geblendet von der sonne
der blick getrübt vom regen
wie ein maulwurf über tage
manchmal auch in misslicher lage

doch wer bestimmt das eigentlich?

unsere augen sehen, unsere ohren hören
jeder nimmt es anders wahr
nur eins ist sicher
tag für tag gibts wieder ein morgengrau’n

neue chance? neuer anfang? neuer blick?

 

Dein Spiegel

Dein Spiegel
Blickt unter deine Oberfläche
Dein Spiegel
Bringt Dinge hier ins Jetzt
Dein Spiegel
Hält sie dir vor Augen – akut

Es sind zu viele Botschaften, zu viele um sie zu ertragen
Deine Spiegel
Sie werden immer mehr
Deine Spiegel
Sie umgeben dich
Umzingeln dich
Du rennst

Dein Spiegel
Du willst ihn nicht sehen
Dein Spiegel
Du willst ihn nicht spüren
Dein Spiegel
Muss weg

Du flehst, er bleibt
Dein Spiegel
Noch eine Weile
Dein Kampf
trägt Früchte, du vergisst
Deine Scham
Erblickst
Das Neue

Am Horizont

the poetry of words

dieser text ist eine hommage an das schreiben

die poesie der worte
ausdruck einer seele
erfüllt die luft mit leben
sie vibriert
es gibt so viel zu sagen
nur
es gibt so wenig papier
um sie alle zu fangen
gedanken flüchtig wie schmetterlinge
scheu und schön
vollendeter ausdruck der natur voller wunder

staunend betrachtet von außen
erschließt sich die gänze des lebens nur
durch einen schleier
durch den die sonne blinzelt und
der regen vom himmel weint

die schönheit des augenblicks
taumelt wie im rausch des wassers
flüchtig
und doch gegenwärtig

galadiner der gefühle

wenn du denkst, dass du geöffnet bist
dein innerstes nach außen kehrst
über deine gefühle sprichst,
als ob du eine aufnahme
von der kassette rückwärts abspielst
mechanisch, kalt, abgeklärt

dann lügst du dir in die tasche
dann spielst du dir und dem außen was vor
dann präsentierst du dein inneres
im smoking mit fliege,
herausgeputzt für ein galadiner
wo es nur die exquisitesten speisen gibt
fein säuberlich ausgewählt und arrangiert
um dem gaumen zu schmeicheln

aber was in der küche passiert bleibt verborgen
das wirklich interessante
das wie und warum, der ursprung, die reise
ist hinter einem schleier verborgen
unzugänglich wie ein tresor

der schleier ist blickdicht, soll schützen
doch schützt er nur vor der wahrhaftigkeit
der tiefe der begegnung
vor wachstum
vor dem prozess, wie aus einer kirsche
eine schwarzwälder-kirsch-torte wird
wo wir nur das geschniegelte endprodukt
nicht aber den spannenden weg dorthin erleben

als ob wir den wichtigsten teil überspringen

never hide

when talking to this person
I don’t talk
well, I talk but I just show my facade
and I don’t let her see what’s going on behind
from outside, everything is going well
but it doesn’t
I am hiding

this feeling when someone asks
how are you
and you would like to spit at his face and say
damn fuck I feel like shit
I feel like going through hell
but you say
hey I am fine, all is perfect
how about you?
and smile

a smile that hurts
a smile with your stomach contracting
a smile that is wrong
when I am feeling it feels like hell
the rest of the time it feels like I’m dead
I am not sure what I prefer
being dead is easier
but being alive is my goal
my deep desire
what should I do?

help me anyone
help
hold me
save me
I’m falling

I must hold myself

verwirrt

aus der bahn geworfen
was machst du denn
wenn du deine tiefen inneren sehnsüchte spürst
zum ersten mal in deinem leben
und das alles auf den kopf stellt

du deinen sehnsüchten folgen möchtest
aber in deinem alten leben festhängst
in einem sicherheitsnetz
das du dir aufgebaut hast
wo alles nach plan läuft
alles gut ist
und kein grund besteht etwas zu ändern
du einfach zur nächsten haltestelle fahren kannst
und der weg klar ist

wäre da nicht dein herz
das dir sagt
spring
spring
spring
ins ungewisse

das herz lügt nicht

Eine WordPress.com-Website.

Nach oben ↑